Wie gerne würde ich die neue Ausgabe der Frischen Mitteilungen mit der frohen Botschaft beginnen: Jetzt geht es wieder aufwärts. Stattdessen sehen wir hauptsächlich nur eines, was aufwärts geht: die Infektionszahlen. Und daraus resultierend die erneut starken Einschränkungen des gesellschaftlich-kulturellen Lebens. Das Ziel der von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen ist eindeutig: die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands müssen auf ein absolut nötiges Minimum beschränkt werden. Die allermeisten Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen müssen ebenso schließen, wie Restaurants und Cafés. Nun werden wir es uns also alle wieder auf der heimischen Couch bequem machen oder alternativ mit wetterfesten Schuhen durch die herbstbunten Parks und Wälder gehen.


Gottesdienst

Gottesdienste bleiben allerdings weiterhin erlaubt. Welch ein Vorrecht, dass wir in einem Land leben, in dem die Religionsfreiheit ein so hohes Gut ist. (Übrigens auch die Meinungsfreiheit, als Erinnerung an alle, die meinen, manche Meinung darf nicht mehr geäußert werden.) Die uns gegebene Gottesdienstfreiheit fordert uns dazu heraus, äußerst sorgsam und umsichtig mit ihr umzugehen. Auch wir wollen unser Möglichstes tun, um die Gesundheit aller zu schützen. Deshalb hat die Gemeindeleitung in dieser Woche darüber beraten, wie wir angemessen auf die aktuelle Lage reagieren. Wir haben beschlossen, dass Gottesdienste vor Ort bei uns weiterhin stattfinden können, solange wir es für verantwortbar halten. In jedem Fall werden wir die nächsten beiden Sonntage zusammenkommen können:
- Wir feiern am kommenden Sonntag, den 02. November um 10 Uhr Gottesdienst. Die Teilnahme ist vor Ort und über unseren Livestream per Videoübertragung möglich.

- Am Sonntag, den 08. November, um 17 Uhr, laden wir herzlich zu einer Nacht der Lichter mit Gesängen aus Taizé ein. Dazu schreibt der Vorbereitungskreis: "Warum feiern wir eine Nacht der Lichter? - Dieser Abend gehört niemand und ist für alle da. Wir wollen zur Ruhe kommen, Hoffnung und Mut schöpfen, aus dem Alltag herausgehen, um gestärkt den Weg im Glauben und in der Gesellschaft zu gehen.“ Dieser Abend wird ohne Videoübertragung vor Ort stattfinden. Die Teilnahme ist auf maximal 50 Teilnehmer beschränkt, der Gottesdienst um 10 Uhr entfällt.

Taize 1

Bei einer Teilnahme vor Ort bei allen zukünftigen Gottesdiensten bitten wir, das aktualisierte Hygiene-Schutzkonzept zu beachten. Das findet ihr HIER.

Nach der nächsten Beratungsrunde von Bund und Ländern am 11. November werden auch wir die Lage neu beurteilen und über die weiteren Gottesdienste im November entscheiden.


Chor300Ja, es kommt wieder eine Zeit des Verzichts, was die Gemeinschaft und die Gruppenangebote in der Gemeinde betrifft: kein Abendmahl, kein Gemeindegesang, kein Kirchencafé, kein Kirchenmittag, keine Gemeindegruppen. Und auch der Winterspielplatz wird in dieser Saison entfallen. Wir alle müssen ganz tapfer sein.

Ausfallen werden übrigens auch unsere beiden jährlichen Sammelaktionen im Herbst, Kleidung und Schulmaterial für die Lettlandhilfe und die Sammlung von Päckchen für „Weihnachten im Schuhkarton“. Die Gründe dafür haben dieses Mal ausnahmsweise mal nichts mit Corona zu tun: für die Lettlandhilfe war der Abgabeschluss schon zu Erntedank gewesen. Das war zu kurzfristig. Und die Sammlung und Weitergabe für „Weihnachten im Schuhkarton“ hat über viele Jahre unser Gemeindemitglied Marlen H. verantwortet. Wie sie mir schon im letzten Jahr angekündigt hat und nun auch im aktuellen Gemeindebrief schreibt, wird sie diese Tätigkeit nicht mehr weiterführen. An dieser Stelle danke ich – mit Grüßen aus der Gemeindeleitung – dir, liebe Marlen, ganz herzlich für deinen treuen Dienst!

Vielleicht hilft uns die Zeit des Verzichts auch - in irgendeiner Weise -, zu sehen, was wirklich wichtig ist, für uns persönlich und in der Gemeinde. Wir können uns zum Beispiel darauf besinnen: Jesus Christus ist die Mitte der Gemeinde, nicht das Gemeindehaus. Und auch auf Abstand können wir zusammenrücken, indem wir miteinander in Kontakt bleiben und aufeinander achthaben.


Ökumen. GD 1

Am vergangenen Sonntag feierten rund 70 Christen aus Schöneweide und Johannisthal einen gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst. Die Lieder hat uns ein kleiner Chor unter der Leitung des evangelischen Kantors vorgetragen. Und an der Liturgie waren Geschwister aus allen Kirchen der Ökumene beteiligt. Es war ein sehr ruhiger, bedächtiger Gottesdienst. In der Predigt sprach ich über die Geschichte der hartnäckigen Witwe, die vor einem ungerechten Richter um ihr Recht kämpft. Eine Geschichte, die Jesus erzählte, um deutlich zu machen, wie viel mehr der himmlische Vater uns hört, wenn wir zu ihm bitten. Auch wir dürfen um unser oder das Recht anderer kämpfen. Wobei nicht immer einfach zu sagen ist, wer denn gerade im Recht ist. Deshalb die Verbindung zum Gebet. Wenn wir mit Gott sprechen, und das heißt, dass wir nicht nur reden, sondern auch zuhören, was Gott uns mitteilen will, wenn wir also mit Gott sprechen und auf sein Wort hören, dann werden wir es wissen, für welches Recht wir gerade eintreten sollten.

Ökumen. GD 2.1


Herbstgruß

Not macht erfinderisch. Das haben sich wohl auch kreative Köpfe aus unseren Reihen gedacht und haben einen Herbstlichen Gruß der Gemeinde zusammengestellt. Eine ganz wunderbare Idee, wie ich finde (Dank und liebe Grüße an Dorit C.). Bekommen haben diesen Gruß ein gutes Dutzend Gemeindegeschwister, welche derzeit nicht die Möglichkeit haben, unsere Gottesdienste zu besuchen. Wie kam dieser Überraschungsgruß an? Was haben Schenker und Beschenkte erlebt? Wer dazu was sagen kann, schreibe gerne seine Eindrücke an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und ich gebe sie dann in einer der nächsten Ausgaben weiter.


Christvesper2019

Was wird eigentlich mit Weihnachten? Hat sich das schon einer von euch gefragt? Zur Christvesper am Heiligabend kommen in der Gemeinde normalerweise annähernd 200 Leute zusammen (oben eine Aufnahme aus dem letzten Jahr). Das ist in unseren Zeiten natürlich überhaupt nicht vorstellbar. Was also tun?  Ein kleiner Kreis von Mitarbeitenden hat sich dieser Frage angenommen und neue Ideen entwickelt. Und herausgekommen ist ein ganz neuer Gedanke, und zwar … (Trommelwirbel) ... ein Weihnachtsgarten (Applaus)!

Statt einer zentralen Veranstaltung wird es - an verschiedenen Orten auf dem Gemeindegelände – am Nachmittag des 24. Dezembers mehrere Weihnachtserlebnisse geben: ein zuvor aufgezeichnetes Krippenspiel, die Weihnachtsgeschichte als Lesung, eine Weihnachtsandacht zum Hören und Sehen, die Möglichkeit, Gebetsanliegen und Wünsche loszuwerden; eine lebendige Krippe, bei der jede/r selbst Teil davon werden kann; Singen am Lagerfeuer, heiße Getränke und manches mehr. (Jubelrufe und noch mehr Applaus)

All das ist noch in der Entwicklungsphase und natürlich könnte der kleine Virus auch alle Pläne über den Haufen werfen. Doch wir sind hochmotiviert, aus den derzeit auferlegten Beschränkungen neue Chancen zu ergreifen. Allerdings brauchen wir, um das zu verwirklichen, eine ganze Reihe an Leuten, die mit anpacken wollen: beim Auf- und Abbau, beim Willkommensteam am 24.12. für die einzelnen „Räume“ und an manchen Stellen mehr. Wie findet ihr die Idee des Weihnachtsgartens? Würdet ihr zu so einem Weihnachtserlebnis am Heiligabend selbst kommen? Und wer könnte sich vorstellen mitzumachen? Meldet euch gerne bei mir.


Herbst Gemeinde

In einem diese Woche verfassten Wort zur aktuellen Lage habe ich einen Wunsch ausgedrückt, den ich auch hier allen Leserinnen und Lesern mit auf den Weg geben möchte: So wünsche ich uns, mit Blick auf die vor uns liegenden Novemberwochen, dass wir sorgsam, aber nicht sorgenvoll; vertrauensvoll, aber nicht achtlos; guten Mutes, aber nicht gehetzt miteinander unterwegs sind. Den ganzen Beitrag findet ihr in der November-Ausgabe des Gemeindebriefes und auf der Gemeindehomepage an dieser Stelle.


Und zum Schluss:

Gut gesagt, bevor es Twitter gab

von Franz von Assisi (Gründer des Franziskanerordens, 12. Jahrhundert):

„Wenn ich die Sprachen der Engel und Menschen redete, aber nicht die Liebe in mir hätte und nicht den Mitmenschen das Beispiel des Guten geben wollte, so wäre ich anderen wenig, mir gar nichts nütze.“

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Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

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